Da das Weseker Heimathaus ein Symbol der Weseker Ortsgeschichte darstellt, reifte allmählich die Idee, im Gelände des Quellengrundparks den Ablauf der gesamten Erdgeschichte darzustellen. Der Plan, einen solchen Abriss der Erdgeschichte aufzuzeigen, geht auf das Jahr 1983 zurück. Unsere Überlegung war es, die 4,5 Mrd. Jahre der Erdgeschichte entsprechend einem Tag von 24 Stunden darzustellen.
Der Besucher und Betrachter betritt eine Erdzeituhr von 6 m Durchmesser, auf der in Natursteinpflaster analog zu einem Tag das Alter der Erde veranschaulicht wird. 24 Stundensteine enthält das Zifferblatt. Bis 11 Uhr kommen die Urgesteine vor (hier nur als grobkristallines Pflaster). Bis etwa 21 Uhr währt die Erdneuzeit und erst dann folgen die geologischen Formationen des Erdaltertums, des -mittelalters und der -neuzeit. Sie sind mit ihren charakteristischen Gesteinspartien auf dem Zifferblatt vertreten. So findet man die Gesteine vom Kambrium bis zum Tertiär in die zugehörigen Segmente geordnet.
Und die einzelnen Formationssegmente leiten durch ihre strahlenförmigen Verlängerungen in den Freiraum zum 2. Teil des Lehrgartens. Hier findet der Betrachter die Entwicklungsgeschichte der Pflanzen an lebenden und wachsenden Beispielen aufgezeigt.
Die ersten beiden Segmente, Kambrium und Silur, zeigen nur die pflanzenähnlichen Gewächse. Auf einigen veralgten, bemoosten und mit Flechten übersäten Steinen wird erstes Wachstum auf dem Lande vorgeführt.
Im Devon kommt die Urpflanze, das Psilotum. Und das Karbon bringt schon üppiges Pflanzengewirr. Neben einem 33 Mio. Jahre alten Steinkohleblock aus 900 m Tiefe wachsen verschieden Farne und Schachtelhalme, deren Vorfahren mit ihren Pflanzenresten unsere Steinkohle bildeten.
Ein Segment weiter wächst schon der erste Baum, ein Ginkgo; Trias, Kreide und Jura beinhalten die Nadelbäume und höher entwickelte Formen. Aber Gräser und Blütenpflanzen bringt uns erst das Tertiär – sie sind 60 Mio. Jahre jung.
Wer sich nun darin vertiefen möchte, findet in einem Schaukasten eine Darstellung der Stammbäume und eine Kurzbeschreibung der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen.
Der Betrachter kann sich am Beginn des Weges an einem Schaukasten über Gesteine, Minerale, Kristalle, den Erdaufbau, die einzelnen Gesteinsarten, die Schollenbewegung und anderes mehr informieren.
Den Urgesteinen, Graniten, Gneisen, Pegmatiten und Porphyren folgen Sedimente, uralter Meeresboden, ja sogar mit den von Wind und Wellen vor 400 Mio. Jahren erzeugten Ribbelfossilien, wie wir sie auch heute noch am Meeresstrand finden. Fossilien zeigen Beispiele des Meereslebens auf. Seelilienreste wechseln mit Korallen- und Muschelbänken.
Kristalle und Marienglas lassen die Besucher erstaunen und das „Mondgestein“, ein beim Meteoraufprall entstandenes Konglomerat, bildet einen besonderen Anziehungspunkt. Jedes Gestein ist einfach und deutlich gekennzeichnet. Name, Art, Entstehungszeit, Alter und eventuelle Besonderheiten sind auf witterungsbeständigen Täfelchen aufgedruckt.
So wird Geologie sichtbar, erkennbar und leicht verständlich.
Am Ende des Geologischen Gartens findet man zudem in einer sechseckigen Vitrine etwa 350 verschiedene Sandsorten aus allen fünf Kontinenten.