MIT HAMMER UND MEIßEL ZUM HEIMATVEREIN

Vor fünf Jahren hatte sich für einige Zeit ein junger Schmied zum Team des Vereins gesellt und in der Werkstatt beim Heimathaus in seiner Freizeit den Hammer auf dem Amboss tanzen lassen. Schöne kunstvolle Scharniere für die Modellschoppe an der Mühle und die Truhe im Heimathaus sind unter anderem in dieser Zeit entstanden.
Inzwischen ist der Schmied nicht mehr da, die Werkstatt innen runderneuert und die gegenüberliegende Schirmscheune wurde für eine neue Verwendung halbseitig leer geräumt.
Nun wird nicht mehr Eisen gebogen, jetzt formen Hammer und Meißel Stein und Holz.
Der Weseker Heimatverein hat der Bildhauerin Gabi Tüshaus eine offene Werkstatt hergerichtet.
Sie sagt über sich, schon in jungen Jahren hätten sie bildhauerische Arbeiten aus Sandstein fasziniert, die hier im Münsterland charakteristisch unsere Heimat prägen.
Folgerichtig erlernte sie in den Baumbergen dann bei einem Bildhauer das Handwerk.
Gemeinsam mit ihm hat sie dort über Jahre regelmäßig mit jungen Menschen bildhauerisch gearbeitet.
Diese Erfahrung treibt sie immer wieder an, nicht nur ihre eigenen künstlerischen Ziele zu verfolgen, sondern die Freude am Handwerk und Schaffen weiter zu geben.
Die Beschäftigung mit dem Stein ist für sie auch immer wieder eine bildende Auseinandersetzung mit sich selbst.

Wie sie sagt, gebe ihr neuer Arbeitsplatz in der Schirmschoppe des Heimatvereins Raum, das Handwerk öffentlich sichtbar zu machen und das werde seit Aufnahme ihrer Tätigkeit dort mit regem Interesse von Zuschauern begleitet.

Was sie jetzt motiviert, sei nicht mehr wie in jungen Jahren der gefertigte Stein, also das Produkt ihrer Arbeit. Es sei die Arbeit selbst, der Umgang mit dem Sandstein oder Holz und das Werkzeug, welches Schlag für Schlag etwas Neues entstehen lässt.

„Dieser Arbeit nachzugehen, gibt mir eine Tiefe innere Zufriedenheit“, erklärt Gabi Tüshaus.

Und wer sie mit Hammer und Meißel an einem Werkstück beobachten kann, empfindet das auch so.

Streuobstwiese
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