Oben hui, unten pfui – wenn der Brunnen feuchte Füße kriegt
Über die Zeit haben sich Menschen viele Möglichkeiten ausgedacht, um sich mit Wasser zu versorgen. Heute drehen wir einfach einen Hahn auf und es läuft. Je nachdem, wie weit wir in die Vergangenheit zurückblicken, stoßen wir auf die verschiedensten Anlagen oder Vorrichtungen mit mehr oder weniger anspruchsvoller Bauweise.
Im Apothekergarten hat der Heimatverein in einem eigenen Häuschen einen historischen Holzbrunnen ausgestellt. Es ist ein ausgehöhlter Baumstamm, der bei der Ortskernsanierung in der Ballbahn gefunden wurde.
Im Mittelalter scheint diese Brunnenform recht beliebt gewesen zu sein, z. B. wenn der Grundwasserspiegel nur wenige Meter unter der Oberfläche lag, der ausgehöhlte Stamm nur den unteren Abschluss des Brunnens bildete und die Anlage mit etwa 1,5 bis 2,5 m nicht sehr tief war.
Diese historische Weseker Holzkonstruktion ist also wohl einige hundert Jahre alt, genau wissen wir es aber nicht.
Wir wissen aber, dass der ausgehöhlte Baumstamm seit der Eröffnung des Apothekergartens 2005 nicht mehr geschützt unter der Erde liegt, sondern offen unter dem Dach des Brunnenhäuschens steht, damit er besichtigt werden kann.
Dort steht er zwar auf einer gemauerten und wasserdurchlässigen Steingründung, aber unterhalb Bodenniveau. Und weil im Lauf der Jahre durch Laub usw. die Versickerung schlechter geworden war, hat das Holz des Brunnens unten angefangen zu faulen. Das hatte der Vorstand nun bemerkt und unverzüglich mit den Sanierungsarbeiten begonnen. U. a. wurde der Brunnen höher gesetzt. Er ist gerettet, aber einfach war es nicht, wie die Fotos der Arbeitsgruppe zeigen.
Ach ja, und erledigt wurde es am Wochenende und während ein paar arbeitsfreier Tage. Manche sagen Urlaub dazu.
Im Einsatz waren (wie so oft) August Schmidt, Stefan Osterholt, Josef Becker und Walter Tenbusch.
Übrigens haben sie auch noch fix ein neues (altes) Gartentor als Zugang zum Apo-Garten eingebaut, das Thomas Hollad bereits vor längerer Zeit dafür angefertigt hatte.
Wer jetzt nicht weiß, wo’s ist: Einfach mal wieder durch den Quellengrund schlendern und gucken.